Frust ablassen - die Fäden reißen

[DaggiK]

Hallo Ihr Lieben,

ich muss jetzt einfach mal .... Luft raus und Frust ablassen...
hat es einen bestimmten Grund, daß immer wenn es drauf ankommt (sprich: größeres Projekt) die Fäden reißen??????
Solange ich mich in Musterproben übe, passiert es selten oder nie, daß die Fäden reißen; kaum fängt man "richtig" an (in diesem Falle wird es eine 2,30 Meter lange Spitze), sieht das Ergebnis aus wie ein Flokati-Teppich.... angeknüpft und zugeknotet....oder liegt's am Garn (Probe in Restmaterial und weiß, "richtig" in "farblich passend")...oder an mir (weils ja drauf ankommt......!!!!)

Kennt Ihr das????

Frustierte Grüße & knotend
Eure Daggi

 

[zizi]

Nein, dieses Problem kenne ich ZUM GLÜCK nicht!
Woran das liegen kann .... da hab ich ehrlich gesagt KEINE AHNUNG!
Vielleicht Murphis Gesetz *grübel**überleg* .....

Jedenfalls TRÖSTEGRÜSSE an dich von ZiZi

 

[Olle Deern]

Ich kann dich verstehen

Fühl dich von mir getröstet, wenn ich auch noch nicht lange hier bin.
Bei meinem ersten Schal waren die meisten Klöppel zu knapp gewickelt.

Das war vielleicht ein Geknote und Geschuster.

Nur was man dagegen machen kann weiß ich leider auch nicht

Ich persönlich würde dann lieber Arbeiten mit dickerem Garn anfangen :D

LG Inken

 

[stefanie33]

Hallo Daggi,
wenn bei Deinen Groß-Arbeiten immer die Fäden reißen und Du dafür schon verschiedene Garnsorten hattest ...
es bei den Probestücken aber wirklich nie passiert ist?

Vielleicht hast Du eine Probegarnsorte, die stabiler ist ?
Wenn Du Probegarn und "richtiges" mit den Händen zerreißen willst, geht es dann bei dem "Richtigen" wirklich einfacher ?

Altes oder länger gelagertes Leinengarn reißt eher, weil es zu trocken geworden ist. Bei schon gewickelten Klöppeln soll eine Lagerung im Bad nach dem Duschen , also wenn die Luftfeuchtigkeit dort sehr hoch ist, helfen.

Es gibt auch farbiges Garn, welches sehr schwer zu zerreißen ist. Z.B Aurifil - Baumwollgarn - das ist auch in den sehr dünnen Varianten sehr stabil.

Falls Du auf der Rolle arbeitest: Voll gewickelte Klöppel sind schwerer als Rest-Klöppel ... und wenn die die ganze Zeit hängen und beim Klöppeln auch noch mechanisch belastet werden, da kann das Garn schon eher reißen. Eigentlich sieht man das aber ... beim Arbeiten deutet sich an, wenn sich der Faden aufspleißen will.

Es gibt also ganz viele Möglichkeiten und meist auch eine Abhilfe.
Ich wünsche Dir viel Glück. Nicht aufgeben !

 

[DoroS]

Beim meinem letzten Kurs mit J.v.P. kam dieses Problem auch zur Sprache. J. erklärte uns: das Ziehen des Fadens und die Richtung des Ziehens wären dafür verantwortlich. Der Faden würde sich stark abnutzen, wenn er immer an der Nadel vorbeischrubbt. Deshalb sollte man in eine Richtung ziehen, wo keine Nadel den Faden berührt. Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt????
Viele Grüße
Die Hexe

 

[ckllehrte]

Hallo Daggi,

ich kann mich nur den anderen anschließen mit ihren Vermutungen.
Wenn es sich um Leinengarn handelt ist es vermutlich zu trocken.
Vielleicht liegt es auch daran dass die Luft in dem Raum zu trocken ist, gerade im Winter im mollig warmen Wohnzimmer. Da die größere Arbeit dort längere Zeit zu bringt bis zur Vollendung als die Proben trocknet es aus. Abhilfe bringt da oftmals ein feuchtes Tuch über die Klöppelarbeit legen oder mit einem Zerstäuber ein wenig Wasser darüber sprühen oder das Klöppelkissen, nach dem man geduscht hat, für eine Stunde ins Bad stellen, damit das Garn wieder ein wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Liebe Grüße
Angela

 

[Olle Deern]

Vielleicht noch eine kleine Ergänzung von mir dazu:

Auch eine Lampe über der Klöppelarbeit kann das Garn mit seiner Strahlungswärme austrocknen.

Und, was hier nicht unbekannt sein dürfte, Rückwärtsklöppeln soll ebenfalls nicht gesund für das Garn sein. :D

LG Inken

 

[kloeppel-tante]

Hallo Daggi und alle anderen!

Genauso ist es:
das Garn ist vermutlich zu trocken geworden - und es ist nicht nur die trockene Heizungsluft und Belastung durch Lampen
(besser aber leider teuer sind Kaltlichtlampen), es könnte auch Sonneneinstrahlung hinter dem Fenster gewesen sein
(auch trotz Abdecktuch!), oder im Sommer "reicht" auch nur Klöppeln im Garten!

Das feuchte Tuch über der Arbeit oder Garnaufbewahrung im Badezimmer, hätte ich auch generell empfohlen.
Garne sollten auch immer luftig und nicht in Folien oder Blechdosen o.ä. aufgehoben werden,
sondern in Holzkästchen oder Strohkörbchen!
Beim Befeuchten natürlich auf rostfreie Nadeln achten...

Wusstet ihr übrigens, dass die Klöpplerinnen früher auch im Kuhstall nicht nur wegen der Luftfeuchtigkeit,
sondern auch wegen der Wärme geklöppelt haben?! :D :D

 

[DaggiK]

Hallo Ihr Lieben!!!

Danke, danke, danke für die Tröstegrüße und die guten Tipps! Jetzt gehts mir schon wieder besser!

Wenn ich in mich gehe, und Euren Ursachenvorschlägen nachgehe, triff wohl alles zu (außer der Heizung ... wir frieren noch :D )

Das mit dem Badezimmer probiere ich unbedingt aus, in den Kuhstall werde ich aber wohl eher nicht umziehen... der Vorhang kommt hinterher ins Schlafzimmer, und da solls lieber nicht ländlich deftig "duften"....

Liebe Grüße
Daggi

 

[kloeppel-tante]

Hallo Daggi,

das mit dem Kuhstall war ja nun auch nicht ganz als ernstgemeinte, zeitgemäße Empfehlung gedacht...

Was mit aber auch noch eingefallen ist:
dreht sich dein Garn vielleicht auf (das passiert auf dem Flachkissen manchmal, bei Formschlägen z.B.
und dann reisst es natürlich gerne),
dann musst den einzelnen Klöppel bzw. den Klöppelfaden (angefeuchtet) zwischen den Fingern wieder zurückdrehen,
das Garn sozusagen wieder zwirnen...

 

[Klöppelina]

Hallo Daggi,
am Schluß noch eine Erfahrung von mir. Wenn ich die Garnstärke bei wechselnden Arbeiten ändere, passiert es mir öfter, dass ich das nötige "Feingefühl" für das dünnere Garn erst bekommen muß. Ergebnis ich ziehe zu fest und es reißt.
Aufmunternde Grüße von
Klöppelina