Allysonn
born to be bunt
Teammitglied
Immer wieder bekommt man im künstlerischen oder kunsthandwerklichen Bereichen die Rede "angeboten": Du musst das so und so machen!
"Du musst" ist eine Formulierung, die so gar nicht in diese Bereiche passt, findet Ihr nicht? Denn im Grunde gibt es nur drei Regeln. Drei "du musst"s. Und eigentlich sinds auch nur zwei Müsslinge.
Und damit Ihr nicht denkt, ich babble bloß vor mich hin, gibt es hier
Es muss aussehen, wie es aussehen soll.
Das klingt jetzt völlig plemplem, nicht wahr? Aber stellt Euch vor, Ihr macht eine Kuscheldecke für... sagen wir Opa Helmuth. Opa Helmuth ist'n bissel schräg und mag dunkles Lila mit weißen Punkten und hellgrünen Kringeln. Also, da wir Opa Helmuth gerne haben, bekommt er genau das: Eine Decke in dunklem Lila mit weißen Punkten und hellgrünen Kringeln. Und da darf, nein MUSS es uns völlig egal sein, ob Tante Helja zetert, dass das ja nun gar nicht geht, und dass der Herr Goethe in seinem Farbkreis völlig andre Harmonien beschreibt und außerdem und sonst sowas... Wir machen die Decke nicht für Helja und nicht für den ollen Goethe, sondern für Opa Helmuth. Es muss ihm gefallen und niemandem sonst! Pfeif auf Farbkreise...
Regel Nummer zwei:
Es muss aushalten, was es aushalten soll.
Ähm, ja... Stellt Euch einen Quilt vor, der im Treppenhaus über den Köpfen der Besucher an der Wand hängt. Das schlömmste, was er ertragen muss, ist, dass ihn keiner anschaut und das zweitschlimmste, dass er zweimal im Jahr mit dem Staubwedel abgewedelt wird... Und nun, im Gegesatz dazu eine Babydecke für den kleinen Franzl. Der kleine Bub hat noch keine Kontrolle über sein Pipi und manchmal sabbert er auch vor Begeisterung. Außerdem robt Franzl schon fleißig und zerrt dabei seine Decke quer über sämtliche Untergründe...
Was muss Quilt eins aushalten und was Quilt zwei? Muss ich dem Wandhängerle 5 cm Nahtzugabe geben? Oder die Nähte verriegeln? Ne, nech. Aber Franzls Robb-Unterlage sollte schon ein paar Sicherheitsstiche bekommen. Und das Quilting... wie grob das beim Wandquilt ist, ist wurstig, hauptsach, es schaut gut aus. Für den Franzl würd ich so fein wie möglich quilten... Wickelt mal ein Fädchen um Eure Finger und zieht es fest. Das tut sauweh! Das willste dem Franzl nicht antun, dass er in einer übergroßen Quiltschlinge festhängt!!!
Also, Quintessenz des ganzen ist: Macht Eure Arbeiten so gut wie nötig, aber auch nicht mehr. Alles, was Ihr an Zeit und Arbeit beim Wandquilt einspart, habt Ihr für Franzls Boden-Quilt übrig.
Und nun die dritte Regel, die eigentlich kein Muss ist, sondern ein Darf:
Wenn Du Regel eins und Regel zwei befolgst, ist es völlig egal, wie Du dort hinkommst! Es gibt für jedes Handwerk Grundregeln und Arbeitsschritte, die vorgeschrieben sind. Aber wir betreiben kein Handwerk, wir sind Künstler... Wenn es zum Schluß aussieht, wie Du es geplant hast und aushält, wofür es gedacht ist, dann ist völlig Schnulle, wie Du das gemacht hast. Wenn Du Deine Decke aus Borke geklöppelt hast, deine Puppenstubenmöbel aus Kuchenteig geformt oder Dein neuer Mantel aus Drahtringen besteht: Wenn es aussieht, wie es aussehen soll und aushält, was es aushalten soll ist es PERFEKT! Und nur das zählt!
... alles andre sind immer nur "erfahrungsbasierte Handlungsempfehlungen".
So, und jetzt los! Ran an die Kunst!
"Du musst" ist eine Formulierung, die so gar nicht in diese Bereiche passt, findet Ihr nicht? Denn im Grunde gibt es nur drei Regeln. Drei "du musst"s. Und eigentlich sinds auch nur zwei Müsslinge.
Und damit Ihr nicht denkt, ich babble bloß vor mich hin, gibt es hier
Die drei Regeln der Kunst
Regel Nummer eins lautet:Es muss aussehen, wie es aussehen soll.
Das klingt jetzt völlig plemplem, nicht wahr? Aber stellt Euch vor, Ihr macht eine Kuscheldecke für... sagen wir Opa Helmuth. Opa Helmuth ist'n bissel schräg und mag dunkles Lila mit weißen Punkten und hellgrünen Kringeln. Also, da wir Opa Helmuth gerne haben, bekommt er genau das: Eine Decke in dunklem Lila mit weißen Punkten und hellgrünen Kringeln. Und da darf, nein MUSS es uns völlig egal sein, ob Tante Helja zetert, dass das ja nun gar nicht geht, und dass der Herr Goethe in seinem Farbkreis völlig andre Harmonien beschreibt und außerdem und sonst sowas... Wir machen die Decke nicht für Helja und nicht für den ollen Goethe, sondern für Opa Helmuth. Es muss ihm gefallen und niemandem sonst! Pfeif auf Farbkreise...
Regel Nummer zwei:
Es muss aushalten, was es aushalten soll.
Ähm, ja... Stellt Euch einen Quilt vor, der im Treppenhaus über den Köpfen der Besucher an der Wand hängt. Das schlömmste, was er ertragen muss, ist, dass ihn keiner anschaut und das zweitschlimmste, dass er zweimal im Jahr mit dem Staubwedel abgewedelt wird... Und nun, im Gegesatz dazu eine Babydecke für den kleinen Franzl. Der kleine Bub hat noch keine Kontrolle über sein Pipi und manchmal sabbert er auch vor Begeisterung. Außerdem robt Franzl schon fleißig und zerrt dabei seine Decke quer über sämtliche Untergründe...
Was muss Quilt eins aushalten und was Quilt zwei? Muss ich dem Wandhängerle 5 cm Nahtzugabe geben? Oder die Nähte verriegeln? Ne, nech. Aber Franzls Robb-Unterlage sollte schon ein paar Sicherheitsstiche bekommen. Und das Quilting... wie grob das beim Wandquilt ist, ist wurstig, hauptsach, es schaut gut aus. Für den Franzl würd ich so fein wie möglich quilten... Wickelt mal ein Fädchen um Eure Finger und zieht es fest. Das tut sauweh! Das willste dem Franzl nicht antun, dass er in einer übergroßen Quiltschlinge festhängt!!!
Also, Quintessenz des ganzen ist: Macht Eure Arbeiten so gut wie nötig, aber auch nicht mehr. Alles, was Ihr an Zeit und Arbeit beim Wandquilt einspart, habt Ihr für Franzls Boden-Quilt übrig.
Und nun die dritte Regel, die eigentlich kein Muss ist, sondern ein Darf:
Wenn Du Regel eins und Regel zwei befolgst, ist es völlig egal, wie Du dort hinkommst! Es gibt für jedes Handwerk Grundregeln und Arbeitsschritte, die vorgeschrieben sind. Aber wir betreiben kein Handwerk, wir sind Künstler... Wenn es zum Schluß aussieht, wie Du es geplant hast und aushält, wofür es gedacht ist, dann ist völlig Schnulle, wie Du das gemacht hast. Wenn Du Deine Decke aus Borke geklöppelt hast, deine Puppenstubenmöbel aus Kuchenteig geformt oder Dein neuer Mantel aus Drahtringen besteht: Wenn es aussieht, wie es aussehen soll und aushält, was es aushalten soll ist es PERFEKT! Und nur das zählt!
... alles andre sind immer nur "erfahrungsbasierte Handlungsempfehlungen".
So, und jetzt los! Ran an die Kunst!