Erfahrungen und Fragen eines Neulings in Sachen Kreuzstich-Stickbilder

Diskutiere Erfahrungen und Fragen eines Neulings in Sachen Kreuzstich-Stickbilder im Kreuzstichforum Forum im Bereich Kreuzstich; Ein herzliches Hallo in die Runde, da ich im Juni mit Kreuzstichbildern angefangen habe, wollte ich euch gerne an meinen bisherigen Erfahrungen...
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Kadingorino

Anfänger
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13.04.2021
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Ein herzliches Hallo in die Runde,

da ich im Juni mit Kreuzstichbildern angefangen habe, wollte ich euch gerne an meinen bisherigen Erfahrungen teilnehmen lassen. Vielleicht kann mir ja auch der ein oder andere von euch noch Hilfestellung geben und Fragen beantworten.


Die Anfänge:

Im Mai/Juni hatte ich spontan Lust darauf bekommen, mich an einem Stickbild zu probieren. Also habe ich ein Stickbild-Kit gekauft, dessen Motiv ich niedlich fand: "Skywatcher" von RTO - Ein geflügeltes Bärchen auf einer Wolke.

Ich hatte in der Schule früher mal das Sticken erlernt. Damals haben wir einen Kissenbezug bestickt. Es hatte mich aber nicht tiefer interessiert, deshalb waren meine Vorkenntnisse bei Kreuzstich begrenzt. Im Internet konnte ich einige Videos finden, aus denen ich die Technik ableitete. Frischen Mutes ging ich also ans Werk und begann mit den Flügeln.

Schnell habe ich gemerkt, dass die Technik wichtiger ist, als ich ursprünglich dachte. Obwohl ich mit dem Ergebnis auf der Vorderseite gut leben konnte, sah die Rückseite der Flügel unterirdisch schlecht aus.
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Beim Durchstöbern dieses Forums habe ich mir einige neue Techniken aneignen können. So zum Beispiel den Schlaufen-Einstieg (den ich absolut liebe!).
Außerdem habe ich mir angewöhnt, den Faden einer Farbe nicht über mehrere Ebenen zu ziehen, sondern lieber zu vernähen und an einer anderen Stelle der gleichen Farbe mit dem Faden neu zu beginnen.

Ich vernähe den Faden grundsätzlich, indem ich ihn auf der Rückseite waagrecht unter 4 senkrechten Stichen fixiere. Falls hier andere Techniken sinnvoller sind, freue ich mich auf euren Input.

Mit diesen neuen Techniken habe ich die Wolken gestickt und siehe da, die Rückseite konnte sich nun auch sehen lassen. Zumindest in meinen Augen. ;-)

Allerdings gebe ich zu, dass das Stickbild für einen Anfänger nur bedingt geeignet war. Mit 6,4 Stichen pro cm (16ct Aida?) war der Aidastoff für mich recht fein. Außerdem gab es verschiedene Bereiche, die einfädig, zweifädig oder mit zwei unterschiedlichen Farben zweifädig gestickt werden sollten. Dazu waren wenige Flächen zusammenhängend in einer Farbe bestickbar und es gab einzeln stehende Sterne, natürlich mit verschiedenen Garnfarben, die das Vernähen des Fadens zu einer Herausforderung machten.

Kurzum: Nach einiger Zeit hatte sich meine Begeisterung für dieses Stickbild zunehmend abgebaut und ich habe es abgebrochen.


Das Eigenprojekt - Vorbereitung:

Da ich trotzdem weitersticken wollte, beschloss ich, mir meine eigene Stickbildvorlage zu machen – mit einem anderen Aida-Stoff und ausschließlich zweifädig. Als Motiv wählte ich die Hauptfigur von Hollow Knight, einem Videospiel.

Also habe ich im Internet ein passendes Bild mit möglichst hoher Auflösung rausgesucht und den Hintergrund des Bildes mit Photoshop entfernt.
Dann habe ich mir Gedanken über die Anzahl der benötigten Stiche gemacht. Ich wollte gerne eine Größe von 20x20cm erreichen. Da der Stoff meiner Wahl diesmal 14ct-Aida (5,4 Stiche/cm) war, kam ich auf eine Breite von 108 Stichen.

Also habe ich das Bild auf die für mich gewünschte Größe in Pixeln verkleinert und nach Youtube-Anleitung in ein Pixel-Art-Bild gewandelt. Da es zu Unschärfen kam, musste ich nochmal gezielt einige Pixel in der Farbe angleichen. Ziemliche Detailarbeit also… Falls hier jemand eine einfachere Herangehensweise hat, bin ich für Tipps dankbar.

Das fertige Pixel-Bild habe ich dann über eine Webseite (Pic2Pat) in eine Stickvorlage umgewandelt. Wenn ich mir recht entsinne, sind Verlinkungen in diesem Forum nicht erlaubt, aber wenn man die Seite über Suchmaschinen sucht, wird man auch fündig.



Nun hatte ich also eine Stickanleitung inkl. der benötigten Angabe für Garnfarben.

Die restlichen Utensilien besorgte ich mir im Online-Shop CrossStitchCorner.
Dort bin gelandet, weil ich hier im Forum von Q-Snap-Stickrahmen gelesen hatte, die ich gerne ausprobieren wollte. Für das Skywatcher-Bärchen hatte ich mir einen Stickrahmen aus Holz geholt, mit dem ich nicht ganz zufrieden war.
Ich habe mich also eingedeckt mit:
  • Q-Snap-Stickrahmen 15x15cm (im Handling super, nur leider recht klein, werde noch einen größeren kaufen)
  • DMC-Garnbox (Plastik, inkl. Bobbins , Qualität: naja, Handhabung sehr gut)
  • Garnorganisator von Pako (fantastisch!)
  • Sticknadeln (vergoldet, Größe 26)
  • Kleine Stickschere
  • Stickgarn (DMC)
  • Aida-Stoff (14ct)
Falls einer von euch noch andere Ideen zu einer guten Startausrüstung hat, immer her damit. Vielleicht habe ich das ein oder andere übersehen.
Ich für meinen Teil bin mit diesem Material gut ausgekommen.


Das Eigenprojekt - Umsetzung:

Da ich das Stickbild am Ende einrahmen möchte, habe ich den Stoff großzügig zugeschnitten. Mir war, als hätte ich irgendwo mal gelesen, dass man zum Einrahmen 5cm Puffer auf jeder Seite einplanen soll. Welche Erfahrungen habt ihr da mit euren Bildern gemacht?

Den zugeschnittenen Stoff habe ich zweimal gefaltet, um die Mitte zu ermitteln. Dann habe ich die Mitte in meiner Stickvorlage herausgesucht und markiert. Anschließend fing das große Zählen an…

Um mir das Zählen innerhalb des Stickvorgangs zu erleichtern, habe ich am Rand des Bildes Garn eingestickt, das mir den Abstand von je 10 Stichen aufgezeigt hat. Seitlich davon habe ich mit Bleistift die jeweilige Zehnerzahl notiert.
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Am Anfang war ich mir unsicher, an welcher Stelle ich das Stickbild anfangen soll. Ich sticke generell von oben nach unten, habe aber schon von allen möglichen Vorgehensweisen gehört (z.B. von links/rechts unten, von der Mitte, von links/rechts oben). Also beschloss ich, die für mich einfachste Variante zu nehmen und einfach mit einem großen einfarbigen Stück zu beginnen.

In diesem Fall waren das die komplett schwarzen Füße der Figur.
Damit ich mich nicht ins Nirvana zählen muss, habe ich die Umrisse der Füße mit Bleistift auf dem Stoff markiert. Ich dachte mir, dass die Punkte unter dem Garn sowieso verschwinden und mit der Zeit verblassen.

Insgesamt hat das Sticken der Füße sehr gut funktioniert und vor allem auf die Rückseite war ich sehr stolz!
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Anschließend habe ich den Kopf gestickt und mich letztlich an den vielfarbigen Schal gewagt. Hier war das Vernähen der vielen unterschiedlichen Garne schwieriger. Ich denke aber, dass es für den Anfang gut funktioniert hat.

Ich hatte beim Schal das Glück, dass ich den Kopf bereits gestickt hatte. Von dort aus habe ich mich zum Rand vorgearbeitet. So konnte ich die Fäden der teilweise einzelnen Stiche immer irgendwo vernähen.




Auch hier bin ich auf eure Meinung gespannt: Wäre eine andere Vorgehensweise sinnvoller gewesen? Habt ihr Tipps und Kniffe, auf die ich selbst noch nicht gekommen bin?

Inzwischen ist der kleine Hollow Knight fertig.



Das Eigenprojekt - Finalisierung:

Im Nachgang und während des Projekts sind mir Kleinigkeiten aufgefallen, die ich hätte besser machen können/sollen.

Das Zählgarn habe ich viel zu nah ans eigentliche Bild gestickt. Dadurch sind nun im Aida-Stoff teilweise ausgedehnte Löcher zu sehen, in denen das Garn war.
Vielleicht regeneriert sich das mit der Zeit?

Außerdem war es ein Fehler, den Bleistift zu benutzen. Obwohl man den Bleistift bei den schwarzen Stichen nicht bemerkt, sehe ich ihn bei den weißen Stichen des Kopfes durchschimmern. Ob man das nun objektiv auch so sieht oder ich das nur sehe, weil ich weiß, dass dort Bleistiftpunkte waren, sei dahingestellt. Mich stört es ja trotzdem. :O
Es gibt angeblich Stifte, deren Markierungen beim Bügeln des fertigen Bildes verschwinden. Habt ihr damit Erfahrungen? Falls ja, was könnt ihr empfehlen und was eher nicht?

Bei meinem nächsten Bild werde ich mich an einem 16ct-Aida versuchen. Mir gefällt es zwar, dass man die Kreuzstiche als Kreuzstiche erkennt, ich erhoffe mir aber eine eher pixelartige Wirkung vom 16ct-Aida. Und ich fühle mich nun bereit für den feineren Stoff.


Nun aber zur alles entscheidenden Frage: Was mache ich denn nun mit meinem fertigen Bild?
Wäscht man es zum Schluss? Lässt man das in der Waschmaschine mitlaufen? Nicht dass sich alle meine Fäden wieder lösen …
Bügelt man das gute Stück? Und falls ja, wie? Vorderseite? Rückseite? Beide Seiten? Mit Backpapier als Schutz dazwischen?


Vielen Dank jetzt schonmal an alle, die diesen Roman bis zum Ende gelesen haben. Vielleicht kann jemand von meinen Erfahrungen profitieren oder zumindest nicht in die gleichen Fallen tappen.
Ich bin auch schon sehr gespannt auf eure Antworten!

Viele Grüße
Katharina

Bilder wegen Copyright gelöscht - Anne Rother
 
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Anne Rother

Anne Rother

Teamhexe für alle Fälle
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Es tut mir soooo leid, aber die eindeutigeren Bilder Deiner Figur musste ich leider löschen. Du kannst die Figur natürlich nachsticken, aber leider nicht zeigen, denn diese Figuren sind meist copy-geschützt. Der ein oder andere kann Dir sicher trotzdem Antworten geben...
 
Fanwolf

Fanwolf

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Wenn Du es für nötig hältst, das Bild zum Abschluss zu waschen, kannst du es tun... dann aber mit der Hand ..und zum Trocknen in ein Tuch einrollen. Bügeln von links, mit einem dicken Frotteetuch darunter, sodass die Kreuze auf der Vorderseite plastisch bleiben.
Vorm Bügeln gebe ich gern etwas Sprühstärke auf die rechte Seite des Stoffes, dass er auch richtig schön glatt wird.
 
2jule

2jule

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Ich würde zum Bügeln (von links) sogar noch ein Bügeltuch, alternativ Geschirrtuch, auf das Motiv legen. Ansonsten genauso wie Fanwolf es bereits beschrieben hat.
 
marlies

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Es gibt angeblich Stifte, deren Markierungen beim Bügeln des fertigen Bildes verschwinden. Habt ihr damit Erfahrungen? Falls ja, was könnt ihr empfehlen und was eher nicht?
Bei den Stiften, die ich kenne, löst sich die Markierung durch Feuchtigkeit auf - und das würde sich ja dann durchs Waschen erledigen
 
Strckmoni

Strckmoni

Ich hänge an den Nadeln
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Es gibt auch Stifte, die durch Wärme weggehen. Beim Nähen verwendet man Trickmarker oder Pilot Frixon Stifte.
 
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