Tagebuch zum Wolle färben

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Nach einem informativen Nachmittag rund um das Thema "Wolle färben im Glas" öffne ich an dieser Stelle ein weiteres Tagebuch mit meinem Projekt.

Ausgesucht habe ich mir: "INFINITO" von Atelier Zitron, 100% Merino extrafine, drei Stränge mit je 100g/500m LL für NS 3-3,5

Hier liegt sie schon ganz brav in einem handwarmen Wasserbad und wartet ... gemeinsam mit einem Reststück Baumwollgarn.
 

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Ein wenig sieht es wirklich aus wie Spaghetti ... 🤭

großes Glas 3x 100g-Strang Merino-Wolle habe ich von unten nach oben beigegeben:
- Krappwurzel - Farbergebniss: rot (auch Färberkrapp genannt - eine traditionelle Färberpflanze, leider in Deutschland in der Natur selten zu finden)
- Curcuma - Farbergebniss: gelb (auch indischer Gelbwurz genannt, bekannt als Gewürzpflanze aus Süd- und Ostasien)
- Blauholz - Farbergebniss: lila (dessen Späne in der Luft fermentiert werden und noch intensivere Farbergebnisse erzielen sowie unter Zugabe von Meersalz verschiedene Farbtöne entwickeln; Ursprung in Mexiko, heutige Herkunft aus Zentral- und Südamerika)

kleines Glas ein Rest (schätze ca. 50g - kann ich am Ende noch auswiegen) Baumwollgarn habe ich eine frische Knolle Rote Beete in Scheiben und Stücke geschnitten, beigefügt.

Zu guter Letzt wurden beide Gläser noch mit Beize-Wasser-Gemisch (Merino-Wolle bekam Alaun als Beize) und diese Baumwolle nur Wasser.
Ein weiteres Glas mit Baumwollgarn werde ich noch ansetzen und als Beize Soda verwenden (Bericht folgt).

Schnell wurde durch die Feuchtigkeit schon die Farbreaktion erkennbar:
 

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Nach dem gemütlichen Teil des Färbernachmittag traten wir unsere Heimreise an ... mein großes Glas fasst ca. 4,2 Liter und war/ist nun schwer wie ein Monster. Zum Glück bin ich nicht mit dem Fahrrad gefahren 🤭

Zu Hause angekommen ... Männe freute sich über eingelegte Nudeln 😂 musste ich erst zwei schöne Sonnenplätze aussuchen. Zwei Südfensterbänke sollten nun genug Sonne (zumindest was in diesem Haus so machbar ist) erhaschen können.
Ab jetzt heißt es geduldig warten, jeden Tag ein wenig drehen, warten und warten ....
 

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Nach reichlicher Fachsimpelei gestern über mögliche Farbezusätze bin ich heute über unsere Wiese wie eine Kräutermagt geschlichen und habe viele Löwenzahnblüten gesammelt und zum trocknen auf die zumindest am Abend noch laufende Heizung gestellt ...
So werde ich wohl dieses Jahr so allerlei Blüten (freu mich auf die Mohnblüte) und Beeren (Brombeeren) und Blätter (kaum zu glauben ... Freude auf Brennnessel 🤭) sammeln und trocknen, um spätestens im kommenden Jahr eine Versuchsreihe zu starten.
Krokusse sind wohl auch sehr beliebt, über Narzissen konnte nix berichtet werden. Wenn ich bei irgend jemanden Lilien sehe ... ich mobbel mir die Staubstände 😬

In der kommenden Zeit berichte ich über die Entwicklung in den Gläsern, natürlich auch mit Bild sowie über Schandtaten der Kräutermagt.

Sodenn üben wir uns gemeinsam in Geduld 🕰 .... 🧶
 

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Zeit ist vergangen und die Sonne hat auch viele Stunden fein meine Gläser bestrahlt.
Zuerst zur Baumwolle:
nach zwei Wochen entdeckte ich auf der Oberfläche die ersten Schimmelstippen. Das fand ich absolut nicht schön und ich entschloss mich, dem Treiben ein Ende zu setzen und habe das ausgewaschen.
 

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Und jetzt zur Wolle: um so öfter die Sonne schien - um so kräftiger würden die Farben. Das Glas stand ja im Fenster neben unserem Eingang ... eine tolle Deko und jeden Tag konnte ich es bewundern ☺
 

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Schon beim öffnen des Glases kam mir eine Wolke CurcumaDuft entgegen ...
Blauholz waren ja solche kleinen Stückchen ... fürchterlich beim Auswaschen ... sie wollten unbedingt bei der Wolle bleiben. Irgendwann hatte ich genug von unserem Trennungskampf und ich hab auf (dann haltet euch eben weiter fest). Das Pulver war wesentlich entspannter und ließ sich gut ausspülen. Die Farben sind irre 😍🤩
 

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Von Wasser und Sonne hatte meine Wolle nun endgültig genug bekommen. Nach einer letzten Wäsche (immer fein mit kühlem Wasser und nicht rubbeln) habe ich sie über mehrere Leinen zum trocknen gelegt.
Der Blauholzstrang hat sich dann doch noch dazu entschlossen, sich von den Spänen trennen zu wollen. Schütteln der trockenen Wolle machte es möglich ... unglaublich, wie viel da rausrieselte 😂
Fototermin hatte die Wolle schlussendlich nochmals in der Sonne:
Anordnung wie im Glas gewesen
 

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Die schönen Stränge sind nun wohlgeordnet. Gestern habe ich sie gewickelt ... meine Premiere ... das hat Spass gemacht. Nun sind für mich solche Stränge auch kein rotes Tuch mehr. Habe mich immer geweigert, diese zu kaufen, weil ich selbst diese Wickelutensilien nicht besitze.
Von dem Blauholz kamen immer noch unzählige Schnippselchen geflogen 🤭 da werde ich vereinzelt auch beim nadeln noch welche finden.
 

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Die Wolle ruft:" ich möchte raus und zur Nadel!"
Meinen Finger sind auch schon Recht ungeduldig.

Es ist Samstag ... manch eine(r) braucht Mittagsschläfchen ... so wie mir Nadel und Wolle die Entspannung bringen:
Entstehen soll ja (immer noch - keine Planänderung) das Tuch "Lost in Time" von Mijo Crochet. Begonnen habe ich mit dem Strang, welcher auch im Glas oben war ... Blauholz und Curcuma.
In den folgenden ja eher Wochen und sicher auch Monaten werde ich immer wieder berichten über den Fortschritt der Nadelei. Das wird sicher so lange dauern, bis die 1500m verarbeitet sind. Zumal auch ich, wie so viele hier und da, grundsätzlich mehrere Projekte in Arbeit habe.
 

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Es ist vollbracht! Der Sommer war lang, oft viel zu trocken, aber die Nadeln konnten immer wieder fleißig geschwungen werden.
Angegeben war für die Wolle mit Nadelstärke 3-3,5 ... somit habe ich eine 3,5 verwendet. Besser wäre 4 oder gar 4,5- 5 gewesen, denn es ist recht fest geworden. Trotzdem total schön und bestimmt nicht die letzte dieser Aktionen ... gerne wieder. Solarfärben allerdings erst im kommenden Sommer, Sonnenschein ist dabei enorm wichtig.
So, genug geschrieben und nun das Bild dazu:

 
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