Calaeono häkelt sich durchs Leben

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Calaeono

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Mit dreizehn Jahren konnte ich auf die Frage "hast du irgendwelche Hobbies?" sagen: "ja, häkeln und lesen". Jetzt gehe ich auf die 60 zu und es hat sich nichts geändert! In meiner freien Zeit lese ich, wenn ich nicht gerade häkele, und häkele, wenn ich nicht gerade lese.

Ich bin seit einigen Jahren bei Ravelry aktiv, wo es viele Anregungen gibt und wo ich noch Jahre später nachschlagen kann, welches Garn ich genau mit welcher Nadel benutzt habe. Aber so richtig zum Quatschen komme ich dort nicht. Dabei würde ich das gern. Früher haben die Frauen doch abends zusammengesessen, jede mit ihrer Arbeit in der Hand, und haben geredet. (Vielleicht auch Männer? Will ja niemanden ausschließen.)

Heute handarbeiten wir zu oft allein, wenn wir nicht das Glück haben, einen Freundeskreis Gleichgesinnter zu treffen. Ich häkele viel allein und niemand hört mir zu, wenn ich über ein Muster oder Garn sinniere.

Also fange ich hier mal einfach ein Tagebuch an. Eigentlich könnte ich meine Memoiren als Abfolge von Häkel-Perioden schreiben! Ich als rebellierende Jugendliche - Filethäkeln. Ich als Studentin - verberge das Häkeln, weil es so uncool ist. Als junge Mutter - nur Babydecken und Söckchen, umgeben von anderen häkelnden Müttern! Als älter werdende Frau - nun schamlos in Virustüchern schwelgend.

Und jetzt gehe ich noch ein bißchen hier im Forum lesen.
 
Calaeono

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Heute ist eigentlich ein häkelmäßig wichtiger Tag für mich - ich habe heute ein ehemaliges Kinderzimmer zum Werkzimmer umgewidmet. Es stand schon lange leer und war so eine Art Sammelstelle für Kram, jetzt ist ein sehr gemütliches und hübsches Zimmer für Handarbeiten aller Art daraus geworden. Alle Garne, Wollen, Stoffe (habe mal gestickt! als die Finger jünger waren), Farben, Pinsel, Perlen etc sind jetzt schön ordentlich sortiert untergebracht, ich habe einen alten Schulschreibtisch zum Arbeitstisch umfunktioniert, und auf dem Gästebett kann man wunderbar Häkelarbeiten spannen.

Während ich in dem Zimmer so vor mich hin arbeitete, dachte ich daran, wie viele Jahre es bei uns sehr eng war. Vier Kinder, wegen der Arbeit meines Mannes oft umgezogen, und natürlich war es wichtiger, daß die Kinder genügend Platz haben. Ich hatte immer eine kleine Handarbeitsecke im Schlafzimmer, das hat mir auch gereicht.

Dann zogen die ältesten Kinder aus, und auf einmal hatte ich ein Arbeitszimmer! Computer, Bücher, Bürokram hatten dort Platz, und die Handarbeitssachen habe ich dazugequetscht.

Und jetzt, wo auch die jüngeren Kinder ausgezogen sind, ist aus den drei Kinderzimmern (zwei kleine, ein großes) also etwas anderes geworden.

Ein Arbeitszimmer und ein Handarbeitszimmer aus den kleineren Zimmern, und das größere ist noch das Zimmer meiner Jüngsten, die noch regelmäßig nach Hause kommt. Sie ist noch nicht ganz abgenabelt. Die Großen übernachten hier eher selten, aber wenn sie kommen, oder andere Gäste, ist das kein Problem.

Aber heute ist eigentlich der erste Tag, an dem ich ein ganzes Zimmer nur für meinen Handarbeitskram habe. Eigentlich müßte ich ja endlich einen Traum wahrmachen und vernünftig nähen lernen, Platz für eine Nähmaschine habe ich jedenfalls jetzt!

Für eine Zimmerlinde wie mich ist es sehr befriedigend, alle meine Materialien so schön sortiert zu sehen. Ich wußte nicht mal, wie mir das vorher gefehlt hat. Es bedeutet auch, daß ich unser "leeres Nest" akzeptiere und nicht der Vergangenheit nachhänge.

Kurz, ein guter Tag :-)
 
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Im Moment arbeite ich an einem Baumwolltuch, einfaches schiefergrau. Es ist ein leicht abgewandeltes Ripple-Muster, das ich im Internet auf ein paar Bildern gesehen habe, aber ohne Anleitung nicht nacharbeiten konnte. Also habe ich einfach meine eigene Variation gesucht. Ich möchte daraus einen Cocoon wrap machen.

Ist es nicht komisch, was man früher ein Bettjäckchen genannt hätte, heißt heute cocoon wrap :-D Ich bin froh, daß hier noch das schöne alte Wort Seelenwärmer gebräuchlich ist.

Natürlich ist es nicht fürs Bett, was ich häkle - obwohl ich im Winter oft solche Ärmelschals oder Seelenwärmer im Bett trage. Gerade wenn man gern im Bett liest, ist das sehr praktisch. Aber leider habe ich für meine ziemlich breiten Schultern noch nicht die passende Größe gefunden - die Seelenwärmer sind bisher immer zu klein, zu eng, zu groß oder zu lose geworden. Mal gucken, wie das mit dem grauen Monster wird, das ich gerade in Arbeit habe.

Ich habe mir im Internet einen Wollwickler gekauft, weil ich in Läden keinen finden konnte (bei uns hat ein guter Woll-Laden neulich zugemacht, und auch die hatten keine Wollwickler). Der ist sehr praktisch, obwohl er längst nicht so stabil und solide ist wie der, den meine Oma hatte. Aber es ist ungeheuer praktisch, ein Knäuel so aufzuwickeln, daß es in eine große Tasse paßt und ohne rumzuhüpfen verhäkelt werden kann.

Ich habe anfangs aus reiner Begeisterung alle Reserveknäuel, die ich hatte, gewickelt, aber das war Quatsch. In Zukunft werde ich neu gekaufte Knäuel so lassen, wie sie sind, mit Banderole, und erst wickeln, bevor ich sie verhäkle. Sonst sind sie zu locker.

Aber der Wollwickler war eine gute Investition. Irgendwann leiste ich mir auch mal eine bessere Qualität, wenn ich mal einen im Laden sehe. Aber auch dieser ganz einfache leistet mir exzellente Dienste.

Außerdem benutze ich die sehr, sehr praktische Nadel von Clover, Größe 5,5 - ich liebe diese Nadeln einfach. Bevor ich meinen Clover-Set geschenkt bekam, hätte ich mir nicht träumen lassen, daß die Art der Nadel tatsächlich so einen großen Einfluß auf Tempo und Häkelfreude hat :-D aber wirklich, mit Clover geht das wie von selbst.

Mir fehlen die größeren Größen, meine dickste Clover ist Größe 6. Für die nächstgrößeren Nadeln habe ich welche von Lana Grossa, die aber viel schwerer gehen, sie haben irgenwie ein dickeres Köpfchen und gleiten nicht so wie die Clover. Auch das ist also auf der Liste "Häkelzubehör, das ich mir leisten werde".
 
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