Wertschätzung

Diskutiere Wertschätzung im OFF TOPIC Forum im Bereich Redaktion; Es ist schon eine Weile her, als mal eine Frau, der ich voller Stolz meine genähten Werke zeige, sagte ich scheine ja ziemlich Langeweile zu...
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needlepillow

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Es ist schon eine Weile her, als mal eine Frau, der ich voller Stolz meine genähten Werke zeige, sagte ich scheine ja ziemlich Langeweile zu haben! Das hat mich tief getroffen und bin traurig, dass für manche Menschen das Wort Wertschätzung ein Fremdwort ist.
Ist euch auch schon mal so etwas passiert?
 
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beate (reena)

beate (reena)

Moderator
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es sehen längst nicht alle was hinter Handarbeit steckt - lass dich durch so etwas nicht entmutigen
 
Schaefchen Silvia

Schaefchen Silvia

Strick verrückt
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Oh, das ist ja ganz traurig. Aber diese Person hat sicher noch nie selber Handarbeiten gemacht, sonst wüsste sie, was dahinter steckt.

Jemand wollte mal von mir schnell, schnell was gemacht, da hab ich gesagt, he - das geht nicht einfach so husch husch. Darüber war die Person erstaunt, hat es dann aber nach meinen Erklärungen verstanden und sich über das fertige Werk gefreut.
 
Fiene71

Fiene71

Hängt an der Nadel
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Hallo,

nimm dir das nicht so zu Herzen. Man kann Menschen weder ändern, noch sie von etwas überzeugen, mit dem sie nichts anfangen können.
Ich zum Beispiel verstehe nicht, wie Leute sich nur mit Zocken am PC beschäftigen können. Aber es ist nunmal so. Ich akzeptiere es und widme mich dann mit Hingabe, meinen geliebten Handarbeiten, Büchern, Baukunst/Kunst und Archäologischen Sendungen (ich bin nicht sportlich genug um in alten Bauwerken und Ausgrabungen rumzuturnen). Meine Steckenpferde müssen nicht die von einem anderen sein.

Was ich schön finde, dass es so Foren gibt, wie uns hier. Da kann man sich austauschen. Gleichgesinnte finden sich meistens von selbst.
 
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needlepillow

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Oh ja, und ich bin richtig froh, dass ich dieses Forum hier gefunden habe, und dass man nicht zwingend ins nervige fb rein muss, um Gleichgesinnte zu finden. :-39:
 
Laila

Laila

Die Vielseitige
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@needlepillow! Schön daß du dich freust hier im Forum zu sein. Ich bin es auch. Wertschätzung gibt es nur solange du so funktioniert's, wie die anderen es möchten. Den Wert einer Handarbeit haben viele nicht erkannt. Viele nehmen, ohne dafür was zu geben. Häkel für die Nachbarkinder 9 und 12 Jahre schon immer Gammlos( Hauspuschen) . Es wird immer danke gesagt ( von der Mutter wird gefragt, was ich haben möchte. Sage immer Wolle für die nächsten,aber all die Jahre ist nichts bei mir angekommen). Werde aber, wegen der Kinder ,die Puschen weiterhäkeln.
So wie @Fiene71es ausdrückt, ist es. Gruß Laila
 
Maria Maritta

Maria Maritta

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Ach, das kann ich dir gut nachfühlen. Meine Nachbarin (mit der ich mich sehr gut verstehe) meinte eines Tages: "Wenn dir mal wieder langweilig ist, dann kannst du für meine Enkelin mal eine Jacke stricken". Ich war ja auch bereit dazu, und sagte, sie soll mir nur die Wolle besorgen und dann geht`s los. Ist schon ein Jahr her und Wolle habe ich noch keine. Sie aber auch keine Jacke, obwohl ich schon eine angefangen habe. Na, ich werde die Jacke sicher noch fertig machen - der Kleinen zu liebe. :tagebuch4:
 
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Jaylyn

die mit der Nadel tanzt
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Ich habe da sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Meine Familie, Freunde & Bekannte finden ganz toll was ich mache und ich erfülle ihnen gern Wünsche und diese werden oft an mich herangetragen. Aber die mit einem Satz wie: " Kannst Du mal schnell" sie wissen das Handarbeit "nicht mal eben" gemacht ist.

Allerdings hatte ich mal eine Begegnung der dritten Art auf einem Spielplatz, welche mir sehr gut in Erinnerung bleibt ^^. Während die Kinder spielten saß ich auf der Bank und strickte Socken. Eine Mutter mit Kind setzte sich dazu und sagte zum Kind: " Guck die arme Frau muss sich ihre Socken selber stricken". Meine große hörte das und brach in schallendes Gelächter aus.
Sie ließ sich dann nicht davon abbringen der Frau mal zu erklären, dass der Wert des Garnes + meine Arbeitszeit bei nur einem Paar Socken mehr als das 10 fache wert sei, als die offensichtlichen Discountersocken, die die Frau selbst trug. Ich musste mir das Schmunzeln wirklich verkneifen. .. Ich hätte sie dumm sterben lassen, aber nun war sie ja aufgeklärt
 
Monika59

Monika59

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@needlepillow, nimm Dir das nicht zu Herzen.
Nicht alle Menschen wissen den Wert einer Sache zu schätzen, die von einem Menschen selbst hergestellt wurde!

Manchmal kommt die Anerkennung aber von einer Seite, von der man es nicht erwartet hätte;
Ich bin vor ein paar Jahren an Weiberfastnacht in Köln mit dem Zug gefahren. Drei junge Männer, schon leicht angetrunken, mit im Abteil. Ich hatte Socken auf der Nadel. Der Eine fragt mich, was ich denn da mache. Der Andere: Die Frau strickt Socken! Sieht man doch! Und zu seinem Kumpel: Jetzt lass die Frau in Ruhe, die muss sich konzentrieren!! Und zu mir: Das werden schöne Socken!

Nur in puncto FB muss ich Dir widersprechen.
Ich bin dort in mehreren Handarbeitsgruppen drin. Dort ist der Umgang miteinander genauso nett und freundlich wie hier!
 
strickliesel50 ( Uschi)

strickliesel50 ( Uschi)

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Wenn man es nicht kennen gelernt hat, was Handarbeit bedeutet, kann es nicht ermessen. Stricken und Häkeln wurde viele Jahre nicht mehr viel gemacht. Seit einiger Zeit erleben Handarbeiten wieder einen immer weiter wachsenden Boom.
Ich habe schon als Kind gestrickt, gehäkelt und gestickt. Ich bin die Jüngste von sechs. Ich habe drei Schwestern, und zwei Brüder. Bei uns zuhause war Handarbeit aktuell an jedem Tag. Ob es Gartenarbeit von meinem Vater war, oder meine älteste Schwester Kleidung nähte, oder für mich strickte. Meine Mutter strickte auch für mich. Wer stopft heute noch Socken, nur jemand, der sie selbst gestrickt hat. Die gekauften Socken kann man nicht mehr stopfen.
Fertige Sachen kaufen ist einfacher.
 
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needlepillow

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@Jaylyn
das finde ich ja klasse, dass deine Tochter der Frau Bescheid gesagt hat!
@Monika59
Ich war ja auch bei fb und auch wirklich gerne in den Nähgruppen.
Sprich, mit den Gruppen hat meine Abneigung gegen fb nichts zutun
L. G.
 
Taschenrechner

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Ich erlebe im Moment viel Wertschätzung von den Krankenschwestern, sie freuen sich sehr über die gefertigten Babymützen.
 
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RuLo

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Hallo needlepillow

Ja immer mal wieder...
Das Erkennen des Wertes wenn jemand einem seine Lebenszeit schenkt in dem er ein Unikat erstellt ist im Zeitalter von Geiz ist Geil für viele nicht mehr nachvollziehbar…

Dasselbe ist es in der Freiwilligenarbeit in dem man wie der letzte Deck behandelt wird weil der "Konsument" gefälligst zackzack seinen Willen erfüllt haben will, weil dazu ist man ja da...

:93: :76: :-55:

Und dann hast Du diese versteckten Perlen die einfach mal Danke sagen und damit gleich die ganzen Nörgler wettmachen und Dir ein lächeln entlockt... :75:
 
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Ich lasse mir den Spaß an den Handarbeiten nicht verderben. Dem einen gefällt es und er schätzt die Arbeit,der andere lässt es eben.
Im Moment gefällt es mir Babymützen zu stricken und sie kommen gut an, ich erlebe immer wieder, das viele auch darüber staunen, das ich mir die Arbeit mache --- ich mache es gerne.
 
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strickbiggy

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Meine handarbeiten mache ich wirklich nur mehr für Leute die es auch schätzen. Ich habe auch schon im Auftrag Socken gestrickt, mittlerweile kaum mehr-es ist zu teuer u. dass solche Socken ewig gegen die billigen halten daran wird nicht gedacht.
Ich bin froh dass es ein Forum gibt hier mit vielen gleichgesinnten begeisterten Handarbeiterinnen.
Wenn ich in meiner Umgebung hier versuche das Thema oft mit älteren Damen anzuschneiden, winken sogar diese ab. Ach früher habe ich das auch gemacht-aber heutzutage braucht keiner mehr selber machen-gibt ja alles so billig fertig. Für mich ist herumtüddeln mit dem Smartphone wo immer man ist nicht das meine. Beim Arzt-im Bus nichts anderes u. wenn du Besuch kriegst, legen sie es auf den Tisch u. tippseln sogar da....in Zukunft werde ich auch überall meine `Strickert`mitnehmen...oft fand ich es unhöflich u. nicht passend das mitzunehmen.
Ja denn....ich mag halt die oft schlampig gemachten Sachen der Billigheimer nicht, wo man das förmlich riecht im Laden von der Chemie. Meine dankbarste Abnehmerin ist eine Ärztin in der Verwandtschaft die will gute Qualität für ihr Kleinkind.....
 
itsi

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Karin
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Auch ich habe schon Unverständnis für meine Arbeiten erlebt. Aber meine Familie ist immer froh wenn ich etwas für sie werkle. Meine Enkelkinder wissen schon genau das ein Pulli oder Socken nicht von heute auf morgen fertig ist, dafür kann ich auf ihre Wünsche eingehen. Auch meine Geschwister mögen die selbstgemachten Sachen gerne und tragen sie auch oft. Ich kenne es aber auch das man mir gar nicht glaubt wieviel das Material kostet, von der Arbeit gar nicht zu reden. Ich habe aber für meine Familie schon so viel zu tun das ich sowieso keine Zeit habe "fremde" Aufträge anzunehmen. Und meine Freude am werkeln lasse ich mir durch komische Kommentare sicher nicht nehmen. Wenn sie die Marke "Billigsdorf" mögen, ist das ja ihre Sache.
 
strickliesel50 ( Uschi)

strickliesel50 ( Uschi)

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@Jaylyn das finde ich klasse von deiner Tochter.

Das Stärkste an Dreistigkeit, das mir je passiert ist, war ein Stilleben. Die Frau war Witwe und heiratete ihren neuen Freund. Dieses Gobelin Stilleben hatten sie bei mir im Wohnzimmer gesehen. Ich habe es selbst gestickt. Das Stilleben wünschten sie sich von uns als Geschenk. Ich habe es gekauft und wieder gestickt. Ich sollte aber auch einen Obulus fürs Sticken bekommen. Pustekuchen, ich warte heute noch drauf.
Das waren unsere Freunde.
Ich mache nichts für andere, nur für die Tochter, Enkel und Urenkel.
 
Fiene71

Fiene71

Hängt an der Nadel
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Bei uns sind Handarbeiten ein Familiending. Ich stricke für meine Mutter Socken, sie näht mir Hosen und Tunikas. Meine Tante strickt tolle Pullis und näht nun auch. Ich selbst habe auch mit dem Nähen angefangen. Meine Großmutter hat wunderschöne Tischdecken genäht, die Familie mit Socken bestrickt, als sie es noch konnte.

Es ist ein Ausgleich für mich und darum ist es mir egal, was die anderen darüber denken. Wenn es um kreative Geschenke für Kollegen geht, bin ich die Ansprechpartnerin.
 
leuchtturm66

leuchtturm66

Wolljunkie
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Mir ist es noch Weihnachten passiert. Einer meiner zahlreichen Neffen hatte sich von mir einen gestrickten Spüli gewünscht. Ich habe mir dann überlegt, dass ich allen Neffen und Nichten mit eigenem Hausstand zu Weihnachten gestrickte Spülis schenke. Während sich der eine Neffe über den "bestellten" Spüli rieisg gefreut hat, haben sich zwei andere Familienmitglieder über ihre Spülis lustiggemacht.

Es hat mich auf jeden Fall getroffen, aber ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, das Leute, die sich noch nie mit einer Sache beschäftigt haben, auch nicht den Aufwand, der hinter der Sache steckt, einschätzen können. Und die Geschmäcker sind verschieden. Das ist für mich okay, denn es geht mir wiederum mit ganz vielen anderen Dingen auch so. Selbstgemalte Bilder finde ich z.B. zum Teil grottenhässlich, zum Teil wunderschön - obwohl der Aufwand dahinter vielleicht gleich war. :75:

Natürlich werden die beiden, die sich über meine Werke lustiggemacht haben, nie wieder etwas Selbstgemachtes bekommen. Aber in erster Linie handarbeite ich für mich, es ist mein Hobby. Und wenn ich dann noch jemanden finde, dem es gefällt und der es wertschätzt, umso beser. Aber ich setze das nicht voraus und freue mich einfach über den einen Neffen, der meine Spülis so toll fand, dass er mich gefragt hat, ob ich ihm auch mal einen stricke.
 
S

strickbiggy

Erleuchteter
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Da kommt man drauf, wenn man jedem was macht wie es ankommt u. zieht die Lehre daraus.
Ich habe Topflappenpaare für Schwietochter u. Tante letztes Jahr gehäkelt. Die Tante verwendet sie sicher, die andere guckte komisch über das Geschenk u. sagte sie nimmt immer Geschirrtücher-so was kennt sie nicht-Freude sieht anders aus- dabei ist sie gelernte Köchin. Aus den Knäueln die ich noch hatte habe ich dann noch 4 gemacht-aber die hängen jetzt bei mir in der Küche u. freue mich selbst daran. So angenehm dicke, gute hatte ich noch nie-mir selber auf die Schulter klopf. :-12:
Wer nicht will der hat schon.
 
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