Verkauft hier jemand seine Handarbeiten auf DaWanda?

Diskutiere Verkauft hier jemand seine Handarbeiten auf DaWanda? im Handarbeitsforum Forum im Bereich Handarbeiten; Hallo zusammen, eigentlich wollte ich mit meinem Hobby versuchen, auf DaWanda etwas dazuzuverdienen. Doch ehrlich gesagt traue ich mich nicht...
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Jarla

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Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich mit meinem Hobby versuchen, auf DaWanda etwas dazuzuverdienen. Doch ehrlich gesagt traue ich mich nicht mehr.

Es darf nichts nachgearbeitet werden und genau da liegt mein Problem.

Ich wollte Katzen häkeln und stricken. Aber egal, was ich vorhabe, es gibt sie schon in ähnlicher Weise. Klein für die Puppenstube, in größerer Form, mit oder ohne Kleidung. Ok dachte ich, dann eben Topflappen, die ich schon seit fast 40 Jahren häkle. Tja, und was sehe ich hier. Genau die gleichen Topflappen wurden hier vorgestellt, nach einer Anleitung eines anderen Forummitgliedes.

Ist überhaupt noch jemand auf DaWanda? Ich würde so gerne meine eigenen Arbeiten dort anbieten. Aber ich habe Angst, abgemahnt zu werden. Kann ich dennoch eigene Ideen einstellen? Jetzt war ich voller Tatendrang und habe hier jede Menge Wolle und freute mich schon darauf.

Bin über eure Antworten gespannt.

LG Jarla
 
beate (reena)

beate (reena)

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deine Werke aus eigenen Ideen darfst du schon verkaufen - wie du schon erkannt hast existieren sehr viele Muster die dürfen nur mit Genehmigung des Designers (sicherheitshalber in schriftlicher Form) zum Verkauf angeboten werden - es ist immer gut sich vorher auch zu informieren was in den Weiten des I-Net bereits an Anleitungen vorhanden ist - klar gibt es Zufälle und du arbeitest ein Teil das genau schon so vorhanden ist - kommt einfach vor, allerdings liegen die Rechte bei dem älteren Design (dies stellt keine Rechtsauskunft dar - dies ist eine reine Information)
 
Liane

Liane

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Da Wanda ist dafür doch die "beste" :O Verkaufsplattform - es schützt nämlich eher diejenigen, die Sachen verkaufen, obwohl sie von andern "Designern" stammen als die Designer oder Ersteller selbst.
Leider habe ich da so meine Erfahrungen gemacht.
Du bekommst als Rechteinhaber per Telefon, per mail jedesmal, von jedem, mit dem man da "verhandelt", dieselben Auskünfte. Na, also lesen können sie da schon, weil sie ja alleweil denselben Text ablesen.
U.a. sagen sie Dir, Du musst nachweisen können, dass man selbst das Urheberrecht auf das beanstandete Teil hat.
Und selbst, wenn Du das hast und tust, hast Du kaum Möglichkeiten, dass die sich weiter kümmern. Es sei denn, Du bist ein "Pranken-Inhaber" :dancing: obwohl - die haben ja dann den Rückzieher gemacht, als sie ALLE Arten von Tatzen abmahnen wollten.
Ich versuche es also vorher immer über diejenige, die da was eingestellt hat - manche sind einsichtig, manche nicht --- dann wendet man sich eben an DaWanda. Mit obigem, meist Null-Erfolg.

Ich lasse inzwischen meine Sachen kostenlos schützen - 3 Jahre europaweit, offenkundig nachzusehen, aber auch schriftlich festgehalten. Mit reg. Nummer.
Wenn sich dann jemand daran "gütlich" tut, müssten sie eingreifen.
Wenn jemand sagt; ebay wäre nicht besser: da habe ich bessere Erfahrungen gemacht, die haben bisher immer gleich agiert.

Grüßle
Liane
 
karin

karin

Woll-Hexe mit Turbonadel
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Also, ich verkaufe bei Dawanda........und es läuft recht gut.

Habe bei Sachen, die ich nach Anleitungen stricke, die Urheber gefragt, ob ich die gestrickten Sachen verkaufen darf.


Du musst aber auf jeden Fall ein Gewerbe anmelden
 
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Jarla

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Danke für eure Antworten.

Einen Gewerbeschein habe ich schon. Ich möchte eigentlich nichts nach Anleitung machen. Dennoch habe ich bedenken, wenn ähnliche Handarbeiten angeboten werden. Siehe Topflappen wie oben erwähnt.

Oder kann nichts passieren, wenn ich nach Fantasie z.B. eine Katze häkeln würde? Es ist schwierig, bei den vielen Angeboten nichts ähnliches zu finden. Eine Katze ist nun mal eine Katze und sie ähneln sich nun mal.

Wisst ihr, welche Bedenken ich habe?
 
beate (reena)

beate (reena)

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im Fall des Topflappens gelten einfach die älteren Rechte - du kannst ja die Designerin anfragen ob du diese nacharbeiten und verkaufen darfst - die weiteren Fragen würde ich an deiner Stelle mit einem Juristen klären
 
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Jarla

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Danke Beate für deine Antwort. Was die Topflappen angeht, mache ich sie wie gesagt seit über 40 Jahren. So alt ist die Designerin hier nicht einmal. ;-) Deshalb ja meine Bedenken, dass ich etwas nach Fantasie herstelle und es gibt etwas ähnliches. Bei tausenden von Arbeiten wäre dies nicht ausgeschlossen. Deshalb ja meine Frage, ob ich es dann auch einstellen darf, da ich ja nichts von Handarbeitsheften nacharbeiten möchte.

Habe bei DaWanda auch schon viele Teile gesehen, die es auch in Büchern gibt. Aber auf jeden Fall vielen Dank für eure Hilfe. Ich werde es einfach versuchen und wenn ich sehe, dass jemand etwas ähnliches gemacht hat, nachfragen, ob ich meine Arbeit auch einstellen darf.
 
J

Julchens Mama

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ich bin mal über diesen artikel gestolpert und fand es doch sehr interessant. ob alles rechtlich so stimmt, weiß ich nicht, das wird dir auch nur ein anwalt beantworten können. aber lesenswert allemal http://tichiro.net/?p=3151
 
Liane

Liane

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Im "übelsten" Fall musst Du nachweisen, dass es Dein geistiges Eigentum ist .... aber wie macht man das?
Da es von den allermeisten Handarbeiten - jetzt mal von ganz speziellen Sachen abgesehen - gar kein geistigen Eigentümer gibt oder noch gibt, fällt das recht schwer.
Handarbeiten sind Werke, die man schon von früher her immer weiter und weiter gegeben und gezeigt hat. Kein Mensch weiß, wo da der Ursprung war.

Das mit Copyright zu belegen, stammt ja hauptsächlich von drüben überm Teich - die haben uralte, uns schon bekannte Handarbeitstechniken, mit blumigen Namen versehen und ihr (C) drauf gelegt.
Bei uns würde niemand einen verklagen, der ein Dornröschemuster strickt - wenn das allerdings 1:1 aus einem Haft abgestrickt und dann verkauft wird, das ist dann der Fehler am Ganzen.
Wenn Du also genau weißt, der Topflappen war mal da oder da drinnen - auch bei 40 Jahre alten Topflappen kann man sowas leider nicht ausschließen ;) - dann würde ich es nicht machen.
Du kannst es dann nur so verändern, dass es dann wieder "Deine Arbeit" ist.

Grüßle
Liane
 
J

Jarla

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Julchens Mama, dir besonderen Dank. Habe alles durchgelesen und ich fühle mich jetzt sicher. Denn ich glaube kaum, dass meine Modelle genau die gleichen sind, sondern nur ähnlich.

Liane und den Anderen auch vielen Dank. Dieses Thema war und ist mir sehr wichtig, man möchte ja nichts falsch machen.
 
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Käptn Hook

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Jetzt mal im Ernst, wenn Du seit 40 Jahren Topflappen häkelst und andere auch - geht da wirklich jemand daher und sagt - Eh du das ist aber mein Design?? Oder so Katzen.
Ich mein, das ist doch Allgemeingut!
Du gehst ja nicht hin, besorgst Dir ne Anleitung, arbeitest danach und stellst es dann auf Dawanda!!

Im übrigen ich hab mal gestaunt, bei Craftpassion hat mal jemand vorsichtig angefragt, ob sie den Sockendrachen zum Verkauf nachmachen dürfte. Und die hat prompt gesagt, na klar darf sie,bloß die Anleitung als ihre eigene verticken dürfte sie nicht, oder beim Verkauf behaupten, es sei ihre eigene Anleitung, sollte also schon craftpassions Anleitung dazuschreiben. Nur mal so als Beispiel, dass die Designer das ganz unterschiedlich handhaben, und sich, falls man doch mal was nach Anleitung arbeiten und verkaufen möchte, eine Nachfrage auf jeden Fall lohnt!
 
Liane

Liane

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Käptn Hook schrieb:
Jetzt mal im Ernst, wenn Du seit 40 Jahren Topflappen häkelst und andere auch - geht da wirklich jemand daher und sagt - Eh du das ist aber mein Design?? Oder so Katzen.
Ich mein, das ist doch Allgemeingut!
Du gehst ja nicht hin, besorgst Dir ne Anleitung, arbeitest danach und stellst es dann auf Dawanda!!

Im übrigen ich hab mal gestaunt, bei Craftpassion hat mal jemand vorsichtig angefragt, ob sie den Sockendrachen zum Verkauf nachmachen dürfte. Und die hat prompt gesagt, na klar darf sie,bloß die Anleitung als ihre eigene verticken dürfte sie nicht, oder beim Verkauf behaupten, es sei ihre eigene Anleitung, sollte also schon craftpassions Anleitung dazuschreiben. Nur mal so als Beispiel, dass die Designer das ganz unterschiedlich handhaben, und sich, falls man doch mal was nach Anleitung arbeiten und verkaufen möchte, eine Nachfrage auf jeden Fall lohnt!

Das stimmt schon, das tun auch ganz viele. Aber es gibt auch genug schwarze Schafe. Der Spruch mit dem "Nicht-Wissen" taucht ja auch nach sooo vielen Jahren Internet noch auf - aber das Urheberrecht ist ja keine Sache des Internets, sondern wurde nur hier eben offensichtlich "offensichtlich" ;).
Wo keiner über den Tellerrand blicken konnte, konnte man es auch nirgendwo anders sehen.
Aber mehr als eine Absage kann man sich nicht holen - doch wird man meistens, wenn es von einem realen Entwerfer/Designer ist, auch Genehmigung bekommen. Denn schließlich weiß ja jeder, wieviel Zeit und Material - außer der Handarbeitsliebe - darin steckt.
Nur fremde Anleitungen als eigene verklickern --- da können auch wir Handarbeitsfrauen von den Messen früher einiges berichten.

Grüßle
Liane
 
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Julchens Mama

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das mit den anleitungen klauen, hatten wir doch hier und im häkelclub auch schon. da wurden einfach anleitungen genommen und bei ebay verhöckert - unglaublich sowas. mir ist auch oft schon aufgefallen, daß in den foren jemand wirklich tolle anleitungen gemacht hat und die dann mit kleinen änderungen etwas später in heften von großen verlagen und händler/versender drin waren........ so kam es mir zumin. vor.....

was aber wirklich wichtig ist, wenn du gewerblich verkauft, richtiges impressum, immer aktuelle widerrufsbelehrung etc. denn solche sachen werden viel schneller und leichter abgemahnt als alles andere. falls du dir keinen anwalt dafür nehmen willst, schau mal beim händlerbund ;)
 
*Bella*

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Wollwusel
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Also wenn ich das richtig verstehe, gibt es eigentlich für mich z.B. keine Möglichkeit die selbstgefertigten Sachen zu verkaufen, wenn die Anleitung nicht selbst von mir stammt?
Wenn ich bei ravelry eine freie kostenlose Anleitung nacharbeite, dann darf ich das fertige Tuch nicht verkaufen? AUch als Privatperson nicht?
Ich hab dort einen Account, weil ich ab und an Garn einkauf und hab auch schon überlegt ein paar Tücher einzustellen, aber eben nicht gewerblich. Dass das solchen Ärger geben kann war mir nicht bewusst.
 
beate (reena)

beate (reena)

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Bella auch freie Anleitungen unterliegen dem Urheberschutz des Designers - einfach direkt anfragen ob ein Verkauf gestattet wird
 
*Bella*

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Wollwusel
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Ja, natürlich. Von der Seite hatte ich das nur so nicht betrachtet. Ich dachte eher daran, dass die Anleitung an sich dem Copyright unterliegt und nicht ohne Genehmigung verbreitet werden darf. Dass das natürlich dann auch für die nach dieser ANleitung hergestellten Dinge gilt, das hatte ich nicht bedacht. Drum war mir die ganze Tragweite die das Copyright dadurch hat nicht bewusst.
Aber klar, ist ja eigentlich logisch.
 
Fiene71

Fiene71

Hängt an der Nadel
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Ich halte es so: Ich frage den Designer, ob es gestattet ist. Wenn ich keine Erlaubnis oder Antwort erhalte benutze ich die Muster nicht beim Erstellen von Artikeln für meinen Shop.
Ich versuche auf eigene Ideen zurückzugreifen. Ich finde Designer geben sich so viel Mühe und es ist nicht leicht eine Anleitung zu schreiben. Selbst bei einem Musterelement muss es schriftlich festgehalten, getestet und ggf korrigiert werden. Darum sollte man den Wunsch des Designers respektieren.
 
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Julchens Mama

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bella32, vor allem solltest du keinesfalls etwas selbstgemachtes, neues als privatperson verkaufen. herstellung zum verkauf ist gewerblich, schon beim 1. teil. die falle ist viel viel größer......
 
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Käptn Hook

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@Liane und Julchens Mama - seht ihr, sowas kann ich mir immer gar nicht vorstellen. Aber wenn ihr es sagt, wird es wohl passiert sein. Find ich absolut daneben!

@Fiene: Oft gibt es ja schon bei der Anleitung einen Hinweis dazu, wie etwas verwendet werden darf: Manche schreiben gleich rein, nur für einen selbst, nicht zum Verkauf, das muss man dann natürlich respektieren, manche erlauben, es zu Charityzwecken zu fertigen (z.B. dieser Teddy aus einem Stück gehäkelt), manche schreiben so etwas wie ichs bei Craftpassion erwähnt hab.

Ich habe bisher höchstens mal was zu Spendenzwecken gefertigt und verkauft, also keinen Gewinn erziehlt. Dazu braucht man dann ja aber keinen Gewerbeschein, oder?

Ich muss auch ehrlich gestehen, wenn ich mein mühsam zusammengefriemeltes Zeugs verkaufen wollte, müsste ich Wahnsinnspreise verlangen, um zumindest auf einen nachmessbaren Stundenlohn zu kommen... Sprich, fällt für mich in den Bereich lohnt sich nicht (vor allem, wenn damit noch ein Zeit und Geldaufwand für einen Gewerbeschein dazu kommt!)
 
*Bella*

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Wollwusel
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Käptn Hook schrieb:
Ich habe bisher höchstens mal was zu Spendenzwecken gefertigt und verkauft, also keinen Gewinn erziehlt. Dazu braucht man dann ja aber keinen Gewerbeschein, oder?
So hab ich es bisher auch gehalten. Hab die fertigen Sachen einem Verein gespendet, der Verkaufserlös ging dann in die Vereinskasse, also für einen guten Zweck ohne Gewinn für mich. Dafür braucht man definitiv keinen Gewerbeschein.

@Julchens Mama: ja, da hast du sicher recht. Das ist nämlich ganz schön knifflig mit privat und gewerblich.
Eigentlich zählt man ja als erst als gewerblicher Unternehmer, wenn man gewinnorientiert Sachen herstellt und verkauft. Also gezielt Dinge herstellt, die eigens nur zu dem Zweck des Verkaufs gearbeitet werden.
Wenn ich jetzt sage, ich hab zuviele Tücher in meiner Kiste und verkauf ein oder zwei davon....nun ja, der Umstand, dass ich das für den Verkauf herstelle ist dadurch ja zwar nicht gegeben. ABER es handelt sich um Neuware und von daher wird einem generell erst mal die Absicht unterstellt, dass man das eben zum Verkauf angefertigt hat.
Gut, wenn man nur ab und an mal ein oder zwei Sachen verkauft, dann wird da kaum einer aufmerksam werden. Aber ich könnte mir vorstellen, dass manche Ämter eventuell extra Leute abstellen, die das Internet nach Privatverkäufern durchsuchen, die man dann abmahnen kann. Meine Fantasie ist da vielleicht zu groß...vielleicht auch nicht.
Ich jedenfalls werd das wohl nicht machen. Oder falls doch, dann eben ein Kleingewerbe anmelden. Dann ist man auf der sicheren Seite.

Wie ist das eigentlich, wenn ich z.B. jemandenen kenne, der ein Handarbeitsgeschäft hat und von meinen Sachen was verkaufen würde und mich am Gewinn beteiligt?
 
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