St. Petersburg

Diskutiere St. Petersburg im Fernreisen Forum im Bereich Plauderstube; Vor zwei Jahren habe ich Euch ein wenig über meine Reise nach Estland berichtet und danach vergessen, über unsere Weiterreise nach St.Petersburg...
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Gisela

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Vor zwei Jahren habe ich Euch ein wenig über meine Reise nach Estland berichtet und danach vergessen, über unsere Weiterreise nach St.Petersburg in Russland zu berichten. Dieses hole ich jetzt nach, vielleicht interessiert es die ein oder andere, die es von einem Kreuzfahrtschiff aus dorthin verschlägt.
Wir sind Mittags von Tallinn aus nach St.P. geflogen, der kostenlose Transfer vom Flughafen zum Hotel war organisiert vom Reisebüro aus und er war prompt unser erstes Abenteuer.
Wir (4 Erwachsene) wurden abgeholt von einem finster dreinblickenden,glatzköpfigen Muskelpaket mit Sonnenbrille und Lederhandschuhen, sein Kleinbus hatte eine gesprungene Windschutzscheibe, Seitenspiegel waren abgebrochen, der Fahrer sprach nur sehr gebrochenes Englisch, verstärkt unverständlich durch den russischen Akkzent. Unsere Hoteladresse war ihm bekannt, wir fuhren los und wurden dann, -kaum verständlich- gefragt, welche Route wir denn bevorzugen würden, es gäbe zwei Möglichkeiten, auf der einen würden wir schon einige der Sehenswürdigkeiten sehen. Die Streckenlängen wären in etwa vergleichbar. Für was wir uns entschieden ist klar (hatten eh keine Ahnung) und wir gaben uns Mühe, seine Kommentare zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu verstehen.Trotz unseres Unbehagens bekam der Fahrer von uns selbstverständlich ein Trinkgeld.
Im Hotel angekommen verlangte er dann von uns 1000 Rubel (etwa 25€), die wir nicht bereit waren zu zahlen, da der Transfer ja kostenlos vereinbart war, an der Hotelrezeption versuchte man uns zu überzeugen, dass wir ja eine Sightseeingtour gemacht hätten und zahlen müssten, wir blieben beim Nein, der Preis reduzierte sich auf einmal auf 100 Rubel, wir haben wieder nicht bezahlt, da wir noch gar kein Geld getauscht hatten. Der Fahrer wurde dann gefragt, ob er ein Trinkgeld bekommen hätte...........danach haben wir von der ganzen Geschichte nichts mehr gehört. Unsere Reiseleiterin, die wir dann am nächsten Tag kennenlernten, konnte nur mit dem Kopf schütteln und sagen, dass solche Vorkommnisse leider oft passieren.

Noch waren wir aber an diesem Anreisetag auf uns allein gestellt, fühlten uns sehr verloren und etwas ratlos, denn wir wohnten etwas außerhalb vom Zentrum in einer fast reinen Wohnbebauung, hatten keine Ahnung, wie man mit den Öffis fährt, denn keiner von uns konnte russisch. Und ein Schriftbild, das man nicht lesen kann ist schon befremdlich. Wir hatten Hunger und großen Durst, ein paar Leute, die wir befragen, konnten kein Englisch und so sind wir zu Fuß einfach drauflos zur nächsten großen Straße. Dort gab es schon Lokale, aber was bestellen, wenn man die Karte nicht lesen kann? Man schaut nach vertrautem auf den Reklameschildern und unsere Rettung war eine Pizzeria, die auch eine englische Übersetzung der Karte hatten. So konnten wir unseren Hunger stillen, uns auf dem Rückweg zum Hotel noch mit Mineralwasser eindecken und uns auf den nächsten Tag freuen, an dem wir von unserer Reiseleiterin abgeholt werden sollten.

Nach unserem Frühstück im Hotel begann unser Tagesprogramm mit unserer Reiseleiterin, einer 24jährigen Lehrerin für Deutsch und Geschichte, wirklich perfekt Deutsch sprechend und super sympatisch. Katja war in Begleitung eines Fahrers samt VW Bus, zum Glück klimatisiert, denn es war der heiße Sommer mit Temperaturen über 30° C. Die Fahrt führte uns zunächst ein wenig kreuz und quer durch Petersburg, Katja erzählte über Mikrofon allerlei über Land und Leute und natürlich das, was wir gerade sehen konnten, an der Haseninsel mit der Peter-und Paulfestung machten wir die erste Pause und konnten entspannt an den vielen historischen Plätzen und Gebäuden entlang spazieren. Im Unterschied zu den vielen, vielen Touristengruppen, die wir sahen, hatten wir keinerlei Zeitdruck und konnten die vielen Prachtbauten, Kathedralen, Kirchen, Brunnen, Kanäle usw. in Ruhe bestaunen.
Petersburg ist sehr laut, es herrscht viel Verkehr und die Touristenbusse fahren jeweils direkt an die Sehenswürdigkeit heran, eine meist hektische Reiseleiterin versucht dann ihre Schäfchen zusammenzuhalten, damit ja keiner verloren geht. Denn die allermeisten Touristen haben nur ein eingeschränktes Visum und dürfen sich nur in Begleitung bewegen. Und da es in dieser riesigen Stadt nur so wimmelt vor Attraktionen, ist die Zeitspanne jeweils sehr kurz. Dieser Stress blieb uns erspart, unser Fahrer hielt an, wo wir gerade wollten, und holte uns da wieder ab, wo es Katja dann mit ihm per Handy besprach.
In dieser Stadt bleibt einem wirklich die Spucke weg, hinter jeder Abbiegung zeigt etwas neues Gigantisches und man hat Last, alles zu verarbeiten. Für die Mittagspause hielten wir an einem echten russischen Lokal und waren jetzt nicht mehr hilflos, da wir unsere Dolmetscherin dabei hatten und sie uns leckeres russisches Essen empfehlen konnte.

Wir baten Katja dann, mit uns das U-Bahnfahren zu üben, da wir Abends gerne nochmal eigenständig ins Zentrum fahren wollten. Man muss wissen, dass viele der U-Bahnstationen gerade auf den alten Strecken eine absolute Attraktion sind, im Untergrund sieht es aus wie in herrschaftlichen Palästen, reich verzierte Säulen, Kronleuchter, Skulpturen und Wandbilder sind zu bestaunen. Ungewöhnlich ist auch die tiefe Lage, an manchen Stationen fährt man ungelogen minutenlang mit Rolltreppen in die Tiefe, am Ende der Treppe sitzt immer eine Wachperson in einem trostlosen Kabuff und wacht über die Ordnung. Das das nicht immer gelingt, erzähle ich später noch.............................




Wird fortgesetzt.......................................
 

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Chris

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Gisela ich werde es mit Spannung verfolgen .. ich liebe Reiseberichte :tagebuch4:
 
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